Die vier edlen Wahrheiten


Die vier edlen Wahrheiten sind der Kern der Lehre des Buddha. Dargelegt werden sie erstmals in der Dhammacakkappavattana Sutta (S.56.11), die als die erste Lehrrede nach dem Erwachen des Buddha gilt.

Die erste edle Wahrheit besagt, dass Leiden (Dukkha) mit Existenz untrennbar verbunden ist. Durch die allgegenwärtige Vergänglichkeit, die sich nicht nur in Alter, Krankheit und Tod zeigt, sondern in jedem Moment, ist dauerhaftes Glück in der Welt nicht zu finden. 

 Die zweite edle Wahrheit besagt, dass die Ursache von Dukkha Begehren ist. In unserer Glückssuche begehren wir nach Sinnesbefriedigung, nach Dasein und Daseinsmöglichkeit. Wir verursachen dadurch erneutes Dukkha, weil wir die Gesetzmäßigkeiten des Lebens nicht erkennen und uns stattdessen verstricken in Festhalten und Ablehnung.

 Die dritte edle Wahrheit besagt, dass Befreiung aus Dukkha möglich ist. Mit dem Erkennen der wahren Natur aller Phänomene und dem Durchschauen der Ich-Illusion wird das immer wieder neues Leid erzeugende Begehren überwunden. Diese Erkenntnis führt zum Erwachen (Nibbana).

 Die vierte edle Wahrheit zeigt den Weg zum endgültigen Erlöschen von Dukkha, dem Ziel der Lehre des Buddha. Dieser Weg beinhaltet alle Bereiche des Lebens und ist ein Weg der Praxis. Er ist zeitlos, unabhängig von äußeren Bedingungen und mit Weisheit und Mitgefühl verbunden. Er wird bezeichnet als  der edle achtfache Pfad.